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Links zu Leseproben:

08. Mai 2008
Ein Live-Act-Künstler als Homestylist

10. April 2008
Die Haltbarkeit reifer Frauen und linksdrehender Joghurts

13. März 2008
Mit der Verlockung einer Kerze zur Zielgenauigkeit

14. Februar 2008
Männliche Horizonte verändern sich -
in der Horizontalen

27. Dezember 2007
Ein Blick zurück in Schneegestöber
und Egoismus

25. Oktober 2007
Tag der offenen Tür im Krematorium Dortmund

30. August 2007
Ey Alte, pass auf, ey, ich komm
gleich bei Dich bei

08. März 2007
Für den Bischof eine Gebärmaschine

 

 

 

08. März 2007
Für den Bischof eine Gebärmaschine

JA! Ich plädiere für den 8. März! und JA! Ich bekenne mich schuldig! Eva Herman sei Dank, endlich weiß ich, ich bin eine dieser „depressiven, suizidalveranlagten, privat verwahrlosenden“ Frauen, die sich dem „Zwang zur Frauenarbeit“ unterworfen und „vergessen haben, dass sie Frauen“ sind. Im Volksmund heißt so etwas „Trockengrotte“, bei Eva Herman „Feministin“. Ob meine Männer den Eindruck hatten, sie seien mit einer männlichen Trockengrotte im Bett gewesen? Aber was weiß ich schon vom „Frausein“? Wahrscheinlich weniger als „Ladywell“, das Brot einer stadtbekannten Bäckerei. „Ladywell“ ist nämlich „Ein Brot ganz FRAU“ und „Alles, was FRAU zum Wohlfühlen braucht.“ Ich hatte bisher Sonne, Weißwein, Bücher, Männer, Katzen und Geld dazugezählt. JA! Ich bin schuldig! Ich bin keine Gattin und Mutter geworden. Ich bin eine dieser „demographischen Bombenlegerinnen“, die „ihrem Schöpfungsauftrag“ nicht nachgekommen sind. Ich trage zum Untergang des deutschen Volkes bei. Warum sollten Frauen auch arbeiten? Reicht Hartz IV für eine Alleinerziehende mit 2 Kindern nicht? 45 Mill. spart das NRW-Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration durch die Streichung der Wirtschaftsförderung für Frauen. Eine Frau gehört an den Herd und der steht im Schlafzimmer. Eine Integration, die Familie, Nachwuchs und Generationen fördert. JA! Ich bin schuldig! Ich hab gelebt wie eine „intellektuell verseuchte, selbstverwirklichte, aufwieglerische“ Deutsche. Ich durfte, konnte und wollte. Solange weibliche Föten abgetrieben werden - China, Indien, Pakistan - solange Mädchen beschnitten werden, u.a. in englischen und deutschen Kliniken, solange Frauen, die sich weigern Kopftuch zu tragen in Deutschland öffentlich per Kopfschuss hingerichtet werden mit dem Satz: „Sie hat gelebt wie eine Deutsche!“ solange plädiere ich für Bildung, wirtschaftliche Unabhängigkeit und Selbstbestimmung für Frauen, solange plädiere ich für den „Internationalen Tag der Frau“! Übrigens am 3. November ist „Weltmännertag!“. Da schenke ich Bischof Mixa eine kleine, gut geölte Gebärmaschine!

 
© Uta Rotermund 2011
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