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Links zu Leseproben:

08. Mai 2008
Ein Live-Act-Künstler als Homestylist

10. April 2008
Die Haltbarkeit reifer Frauen und linksdrehender Joghurts

13. März 2008
Mit der Verlockung einer Kerze zur Zielgenauigkeit

14. Februar 2008
Männliche Horizonte verändern sich -
in der Horizontalen

27. Dezember 2007
Ein Blick zurück in Schneegestöber
und Egoismus

25. Oktober 2007
Tag der offenen Tür im Krematorium Dortmund

30. August 2007
Ey Alte, pass auf, ey, ich komm
gleich bei Dich bei

08. März 2007
Für den Bischof eine Gebärmaschine

 

 

 

27. Dezember 2007
Ein Blick zurück in Schneegestöber und Egoismus

„Vorbei - ein dummes Wort!“ so beginnt Mephistopheles seinen Nachruf auf Faust. Nun bin ich nicht Mephistopheles und mit Faust ist auch nicht der gleichnamige DEW Vorstand gemeint. Allerdings zeigt der Blick zurück auf 2007: Die Bekanntschaft mit Teer und Federn sowie Feuer und Schwefel könnte für einige Dortmunderinnen und Dortmunder mit Sicherheit neudeutsch „eine Verhaltensänderung motivationsfördernd unterstützend begleiten“! Feuer, das wusste die katholische Kirche auch ohne Feng-Shui schon immer, hat eben eine reinigende Wirkung!
Die Schneekönigin im Rathaus wäre mit Sicherheit schon früher dahingeschmolzen. Andererseits welche Stadt mit einer Arbeitslosenquote von 14% kann sich schon den Luxus einer verwaltungsimmanenten Koksausgabe von 1 Million Euro leisten? So bleiben für 2008 die Fragen: Lässt sich die Verwaltung in Dortmund nur voll wie ein Eimer ertragen oder ist der größte SPD-Unterbezirk an sich so zugedröhnt, dass Wachheit und Leistungsfähigkeit auffallen würden? Dass Realität nicht zwingend etwas mit Politik zu tun haben muss, ist in Dortmund Grundvorsetzung für den gesellschaftlichen Aufstieg. „Gefühlte Wahrheit“, neudeutsch, kombiniert mit den drei Grundtugenden, altdeutsch, Grübeln, Kaspern, Jammern qualifizieren in Dortmund auch für die 545.600 Minuten des nächsten Jahres. Und so dem Rad des Schicksals gleich erscheinen immer wieder Akteure auf der Bildfläche, die man längst im Orkus des Vergessens glaubte. Der SPD -Vorstand z.B., der 1998 als Clinton von Dortmund per Anhalterin vom Straßenstrich in die Galaxis des politischen Nirwanas reiste. Nach weichem Fall in die Vorstandspolster der RWE widmet er sich jetzt als geträumter nächster Oberbürgermeister unter anderem der Pädagogik. Was möchte er den Hauptschülern beibringen? Üb´ immer Treu und Redlichkeit? Alle klagen alle über Gedächtnis. „Daran habe ich keine konkrete Erinnerung!“ Versuchen Sie das mal bei der nächsten Verkehrskontrolle zu Sylvester: “Guten Abend! Haben Sie getrunken?“ Niemand klagt über seinen Verstand.

Sado-Maso praktizierende Betriebsräte aus dem Seniorenheim, die Gattin eines Ratsherren aktiv in einem einschlägigen Etablissement ... wer hat gesagt, Dortmund sei die Stadt mit dem gewissen Nichts, sexuelle Diaspora, ein öder Ort zwischen Ahlen und Zweibrücken? Nichts dergleichen! Sex and crime! Und das multikulturell! Eine deutsche Mutter, der es unauffällig in mehreren Jahren gelingt ihre drei Kinder unter einem Kissen mit der Signatur „I love you“ zu ersticken, eine türkische Ehefrau, die nach monatelanger Misshandlung gezielt vom Ehemann abgestochen, restauriert vor Gericht sagt: „Es war eine spontane Tat!“, ein kleiner Junge, der zwischen Müllbergen und Katzenklo aufwächst, liebevoll umsorgt von den Großeltern, wie das Jugendamt weiß, das keinen Handlungsbedarf sieht, und ein Hartz IV Mann, der ebenfalls völlig unauffällig für zahlende und sorgende Amtsschimmel 10 Jahre lang mit seiner toten, aber liebevoll in Plastikfolie mumifizierten Mutter unter dem Sofa in trauter Gemeinschaft lebt. Verständlich wie die langjährige Nachbarin auf Radio 91,2 meint: „ .... so hatt´ er ja wenichstens noch die Rente von sie gehabt ... “

Schlagzeilen des Egoismus haben uns 2007 in Atem gehalten, habe ich gelesen. Und was war mit den Jahren davor?

Vorbei - ein dummes Wort! Daher noch schnell eine letzte Gretchenfrage: Sind die 1 Million zur Aufheiterung im Haushalt 2008 unter den 338, 7 Millionen für soziale Leistungen oder unter den 69 Millionen für Kultur verbucht? Wie auch immer: Ich würde völlig uneigennützig meine Kontoverbindung zur Verfügung stellen! Vorbei und ab dafür und auf ein Neues!

 
© Uta Rotermund 2011
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